Samenbomben-Aktion im Huttenkiez

Samenbomben-Aktion im Huttenkiez
Fotos: Jan Beitz

Das erste Aktionsfondsprojekt 2022 ist bereits abgeschlossen und wir freuen uns über blühende Ecken im südlichen Huttenkiez:

Unter dem Titel "Moabit wird bombastisch" hatten wir (ein Erzieher und 10 Schüler der ASIG Fachschule für Sozialpädagogik im Quartier) geplant, gemeinsam mit Kindern und/oder Jugendlichen Samenbomben herzustellen und diese zu einem späteren Zeitpunkt bei einem Kiezspaziergang zu verteilen. Ziel der Projektidee war es, an zwei Terminen in den Austausch über Themen im Spektrum "Natur und Umwelt" zu kommen und in diesem Bereich Gespräche und Gedanken anzuregen. Eine Kooperation mit einer Grundschule im Quartier wurde dafür angebahnt und bei der Aktion machte eine feste Gruppe von 20 Kindern aus dem ersten Schuljahr aus zwei altersgemischten Klassen und zwei Erzieher*innen aus der gebundenen Ganztagsbetreuung mit.

An dem ersten Termin trafen wir uns im Schulgarten der Heinrich-von-Stephan-Gemeinschaftsschule, stellten uns und unsere Projektidee vor und präsentierten die mitgebrachten Materialien (Erde und Blumensamen), welche zunächst ausgiebig erkundet und betastet wurden. Während der Einführung zum Projekt und auch der Herstellung der Samenbomben wurden die Kinder durch offene Fragen zum Philosophieren angeregt (Was wäre, wenn es keine Blumen geben würde? Was brauchen Pflanzen zum Wachsen? Warum sind Blätter grün?) Beendet wurde der Besuch mit einer Achtsamkeitsübung, einem Spiel zum Balancieren mit Wasser.

Ein weiterer Besuch in der Grundschule hatte dann das Ziel, die bis dahin zum Trocknen gelagerten Samenbomben bei einem Spaziergang durch den Kiez zu verteilen. Eine große Karte von der Umgebung der Schule wurde vorbereitet und ein Gespräch über die Schulwege und begrünungs-bedürftige Orte wurde angeregt. Allerdings stand der zweite Termin ungeplant eher im Zeichen der Vergänglichkeit. Zu unserer aller Überraschung wurden die im Geräteschuppen verwahrten Samenkugeln größtenteils von Nagetieren als Nahrungsquelle entdeckt und waren weitgehend aufgefressen. Dennoch war es möglich einige gut erhaltene Kugeln aus den Resten heraus zu sortieren, so dass wenigstens jeder der Schüler*nnen ein Exemplar zur Verfügung hatte und bei einem Kiezspaziergang im näheren Umfeld des Schulgeländes verteilen konnte. Zum Abschluss haben wir noch Kirschkernweitspucken gespielt und über das mögliche Gedeihen eines Obstbaumes im Park spekuliert.

Trotz der unerwarteten Umstände haben wir ein wesentliches Ziel erreichen können - viele Gespräche über Natur und Umwelt haben sich ergeben. Das Bedürfnis die Natur zu schützen, wurde zu verschiedenen Gelegenheiten an beiden Terminen geäußert und Aspekte der Nachhaltigkeit konnten auf diese Weise zum Thema gemacht werden.

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